Ich hatte einmal eine Freundin, die Beamtin war.
So am Nachmittag - nach Frühstücks- und Mittagspause war immer "Extrapause". Ein Kollege besorgte Kaffee und Kuchen nach Wunschliste und dann gab's halt einmal für ein gepflegtes Stündchen oder so keinen Parteienverkehr.
Draussen standen die Leute Schlange, zogen brav ihre Nümmerchen und warteten, warteten, warteten... Drinnen sassen die Beamten und -innen und waren schwer im Einsatz - mit Schmatzen und Plauschen...
Ich hab' längere Zeit bei einem grossen KFZ-Händler gearbeitet und hatte oft mit Zulassungen am Verkehrsamt zu tun. Für ein Fläschchen Sekt oder einen kleinen Geschenkkorb zu den hohen Feiertagen, war jede Zulassung zu jeder Zeit möglich. Darum kümmerte sich die Firma schon Und als Mitarbeiter einer derart "accreditierten" Firma konnte ich auch ausserhalb der normalen Zeiten vorbeikommen und noch am späteren Nachmittag einen Wagen zulassen lassen. Gar kein Problem.
Es gibt sicher Beamte, die ihren Job fleissig, aufmerksam und korrekt machen. So wie es auch sicher total nette Taliban gibt. Man trifft sie halt höchst selten, man läuft ihnen kaum jemals über den Weg. Aber es muss sie statistisch, theoretisch, natürlich irgendwo geben.
Bürokratie wird übrigens auch hier in den USA gross geschrieben. Aber ein Käsebrötchen oder Kuchen mampfender Staatsdiener wäre ganz schnell ein Fall für die Arbeitslosenstatistik.
Kündigungsschutz gibt's nämlich keinen und eine einzige, fundierte Beschwerde reicht schon. Vielleicht sind die Leutchen, die ihr Gehalt ausschliesslich aus den Steuern der Bürger finanziert bekommen, deshalb hier etwas freundlicher und flinker bei der Arbeit.

(Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel)